Veranstaltung: | Wahlprogramm LU |
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Antragsteller*in: | Matthias Jurczak (KV Ludwigshafen-Stadt) |
Status: | Eingereicht |
Antragshistorie: | Version 2 |
A14: Lebensqualität im Alter
Text
In Ludwigshafen sind etwa 20 % der Einwohner über 65 Jahre alt, davon ist mehr
als die Hälfte zwischen 65 und 75 Jahren. Etwa 2 % der 180.000 Bürger sind älter
als 85 Jahre. Alte Menschen sind keine homogene Gruppe. Die einen fühlen sich
noch fit, andere spüren, dass ihre körperliche Leistungsfähigkeit spürbar
nachlässt. Die Gruppe der Hochbetagten erfährt die stärksten Einschränkungen,
hat aber keine nennenswerte Interessenvertretung; bei Wahlen sind sie keine
bevorzugte Zielgruppe. Rund 22 % der über 80-Jährigen in Deutschland sind von
Armut betroffen. Bei Frauen liegt der Anteil noch höher. Kindererziehungszeiten
oder die Pflege älterer Menschen führen zu unterbrochenen Erwerbsbiografien und
dadurch zu niedrigeren Renten. Altersarmut geht oft einher mit Vereinsamung,
insbesondere bei Menschen, die allein wohnen. Als Grüne wollen wir die
Lebenssituation dieser Menschen durch strukturelle Veränderungen sowie durch den
Ausbau bestehender Maßnahmen verbessern. Trotz der schwierigen kommunalen
Finanzsituation kann dabei nicht nur auf Ehrenamtlichkeit gesetzt werden.
Grüne Ziele sind:
- Kurze Wege für Einkäufe und Dienstleistungen
- Barrierefreie Gehwege, Plätze, Sitzmöglichkeiten, Trinkbrunnen und
Toiletten
- Öffentlicher Nahverkehr barrierearm gestalten
- Schutz im Straßenverkehr vor Hindernissen
- Behindertenparkplätze an wichtigen Orten
- Barrierefreie Wohnungen für Selbstständigkeit und Verbleib im Quartier
- Kommunale Verantwortung für seniorengerechten Wohnraum und Pflegeplätze
- Medizinische Versorgung und Pflegeinfrastruktur im Stadtteil
- Klimatisierte Gemeinschaftsräume und Notfallpläne bei Hitze
- Bildungsangebote zu Zukunftsthemen für ältere Menschen
- Volkshochschulen und Stadtteilbibliotheken als Anlaufstellen
- Intergenerationelle Lernpatenschaften fördern
- Senioren-Treffpunkte in den Stadtteilen
- Günstige oder kostenlose kulturelle und soziale Veranstaltungen für Ältere
- Hilfsangebote für körperlich eingeschränkte Menschen
- Ehrenamtsbörsen und Betreuungs-Tandems nutzen
- Unterstützung für ältere und digital ungeschulte Bürger bei
digitalisierten Prozessen
Pflege
Ältere Menschen wünschen sich, möglichst lange zu Hause in vertrauter Umgebung
bleiben zu können. Daher gilt es ambulante Pflegeangebote, aber auch die Tages-
und Nachtpflege zu stärken. Neben Pflegeheimen soll ein ausreichendes Angebot an
Pflege-WGs und anderen offenen Wohnformen bestehen. Pflegeheime sollen sich mit
ihren Angeboten möglichst in die Stadtteile hinein öffnen, um Kontakte über die
Generationen hinweg zu ermöglichen
Grüne Ziele:
- Regelmäßige Fortschreibung des städtischen Pflegestrukturplans und
Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an ambulanter Pflege,
betreutem Wohnen, Pflege-WGs und anderen offenen Wohnformen sowie
Pflegeheimen
- Regelmäßige Pflegekonferenzen
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