Veranstaltung: | Wahlprogramm LU |
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Antragsteller*in: | Matthias Jurczak (KV Ludwigshafen-Stadt) |
Status: | Eingereicht |
Antragshistorie: | Version 6 |
A8: Stadtentwicklung
Text
Ziel einer grünen Stadtentwicklung in Ludwigshafen ist es, ein gutes Leben unter
Wahrung einer intakten Umwelt zu erhalten und zu fördern. Dabei hat
Nachhaltigkeit Priorität, und die Innenentwicklung hat Vorrang vor der
Außenentwicklung. Eine inklusive Stadtplanung, die auch die Vielfalt der
Geschlechter berücksichtigt, ist nicht nur unerlässlich, sondern eine
grundlegende Voraussetzung für eine nachhaltige und klimasensible
Stadtgestaltung. Jeder Stadtteil braucht Bildungs- und Freizeiteinrichtungen
sowie eine Nahversorgung. Dazu gehört auch die wohnortnahe ärztliche Versorgung
und Pflege. Für mehr bezahlbare Wohnungen wollen wir Baugenossenschaften und
Baugemeinschaften unterstützen, die sozial durchmischte, barrierefreie Quartiere
mit kurzen Wegen schaffen. Wichtige Bausteine dafür sind die Umwidmung
leerstehender Gewerbeflächen in Wohnraum und eine vorhabenbezogene Sozialquote
für den Wohnungsbau.
Grüne Ziele sind:
- Nachhaltiges, ressourcenschonendes Bauen, möglichst mit natürlichen
Baustoffen (z.B. Holz oder Lehm), sodass Neubauten und Sanierungen hohen
Energieeffizienzansprüchen genügen. Bei allen größeren Bauprojekten sind
Carsharing-Stellplätze vorzusehen.
- Energetische Sanierungen von öffentlichen Gebäuden und die verpflichtende
Installation von PV-Anlagen engagiert vorantreiben. Für kommunale
Bauprojekte soll der Ressourceneinsatz über den gesamten Lebenszyklus der
Immobilie im Blick behalten werden, um beurteilen zu können, ob sich diese
Investition im Sinne der Nachhaltigkeit lohnt - wie es auf unseren
Vorschlag in der städtischen Baurichtlinie festgelegt ist.
- Dach- sowie Fassadenbegrünung bei öffentlichen Gebäuden wie
Pflegeeinrichtungen, Kitas und Schulen.
- Erhaltung und Verknüpfung von Grünzügen und Grünflächen und die
Verhinderung der Versiegelung von Freiflächen.
- Verstärkte Entsiegelung und Begrünung sowie der Erhalt von
Frischluftschneisen.
- Verträgliche Nachverdichtung unter Beachtung ökologischer Aspekte. Dafür
sehen wir ein Baulücken-Kataster in Ludwigshafen als ersten notwendigen
Schritt an. Außerdem halten wir eine übergeordnete Bauplanung in der
Metropolregion und Kooperation mit Nachbarkommunen im Sinne eines
regionalen Managements für unerlässlich. Nur so können die klima- und
umweltrelevanten Aspekte für die gesamte Region berücksichtigt werden.
- Mit uns GRÜNEN werden die Ackerflächen nördlich von Ruchheim kein
Gewerbegebiet.
- Zusätzliche Flächen für urbanes Gärtnern schaffen.
- Eine Baumschutzsatzung sowie eine Durchsetzung und aktive Sanktionierung
von Verstößen gegen Grünsatzungen in Bebauungsplänen. Ludwigshafen muss zu
einer konsequenten Baumbepflanzung kommen. Abgestorbene Bäume sollen dabei
zügig ersetzt werden.
- Die in Ludwigshafen vorhandenen Brunnen sollen instandgesetzt und neue
Trinkwasserspender aufgestellt werden.
- Wir setzen auf neue, zeitgemäße Freizeit-, Sport- und Spielgelände für
alle Alters- und Personengruppen, die bedürfnisgerecht und naturnah
gestaltet werden. Auch die Gestaltung der Schulhöfe soll so unter
Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern erfolgen.
- Denkmalschutz ist Verpflichtung für alle öffentlichen oder privaten
Eigentümer.
- Wir setzten uns für die Einführung eines Gestaltungsbeirates gemäß den
Vorgaben der Architektenkammer Rheinland-Pfalz analog anderer Städte in
der Region ein.
- Eine Stadt für Menschen, nicht für Autos. Dazu gehört auch, die
Ludwigshafener Fußgängerzonen zu erhalten und deren Aufenthaltsqualität zu
erhöhen.
- Wir haben die überdimensionierte geplante Stadtstraße (Helmut-Kohl-Allee)
abgelehnt und wollen die Realisierung von ökologisch verträglichen
Alternativlösungen vorantreiben und verbesserte Lösungen für Fußgänger,
Radfahrer und ÖPNV schaffen.
- Der Berliner Platz muss wieder lebenswert werden. Wir wollen die
Dauerbaustelle beenden und sind gegen eine rein kommerzielle
Hochhausbebauung. Für eine grundsätzlich neue Planung des Platzes sollen
die Bürgerinnen und Bürger in einem breit angelegten Ideenwettbewerb
beteiligt werden.
- Der städtische Raum wird stark durch parkende Kraftfahrzeuge vereinnahmt.
Wir wollen diese öffentlichen Flächen, wo sinnvoll, für andere Nutzungen
freimachen (z.B. Radschutzstreifen, Begrünung, Außengastronomie,
Spielflächen).
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